Wenn wir die Orientierung verlieren... |
Das Gefühl für Gleichmass, das Wissen um natürliche Schönheit und funktionale Gesetzmässigkeiten sind verlorengegangen. Kein Wunder, dass unser Nachwuchs respektlos und undiszipliniert aufwächst. Denn wovor sollte man Respekt haben? Warum gilt es als mithin wichtigste Tugend, sich zu disziplinieren, sich Grenzen zu setzen, sich zu konzentrieren, statt den freien Willen als unendliche Freiheit auskosten zu wollen.
Eines scheint dabei sicher: der von Grössenwahn durchflutete Globalismus lässt den einzelnen Menschen in die Bedeutungslosigkeit versinken. Er verliert seine Wertvorstellungen und kämpft nur noch ums Überleben. Zum Beispiel mit solchen Mitteln, die einem Heranwachsenden, einem Schüler oder Studenten zur Verfügung stehen. Er ringt um Wahrnehmung – gleitet von einer Verlustsituation in die nächste ab. Dieser junge Mensch steht an der Wand, ist am Ende seiner Hoffnung - ist schliesslich blind vor Wut, die sich seit der Kindheit aufgestaut hat…in der er kein Sinn-Bild fand, wie er als Individuum seinen Beitrag leisten kann und soll, um diese, seine Welt, mit zu gestalten.
Was aber, wenn seine Überzeugungen vom Nachbarn oder seinem Mitschüler belächelt oder gar missachtet werden? Und seine Lehrer, Eltern, Erzieher dogmatisch darauf beharren, ihr Glaube sei der einzig wahre? Dann hat dieser Schüler ein Problem, steckt tief in einer Konfliktsituation, die ihn von nun an womöglich ein Leben lang begleitet. In den wissenschaftlichen Disziplinen gibt es für ihn auch keinen Lösungsansatz. Die Kluft zwischen Glaube und Wissen ist zermürbend.
Über Generationen wachsen so Feindbilder heran. Das ist der Stoff aus dem überzeugte Selbstmord-Attentäter gezüchtet warden - und die Welt in eine Krise gerät, wie sie explosiver kaum sein kann.
©David McLion 2007