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Mittwoch, 15. Dezember 2010

09 Das Wissen um die Liebe

Aus David McLion's
Artikelserie "Lernen, Leben, Lehren"




Leben heisst "entdecken, gestalten, bewahren". Du bist mit diesen Fähigkeiten ins Leben getreten, um in ihnen das Gesetz zu erkennen. Das Gesetz, welches einerseits Ordnung bringt in all das was lebt und miteinander wirkt - also auch in Dein Leben und das Leben um Dich herum - andererseits der königlichen Obrigkeit ermöglicht, über dieses Gesetz Kontrolle auszuüben, damit das Weltenmeer nicht überkocht. Es ist das Gesetz des Königsfadens, des Urtons, der alles durchströmt, dessen Klang selbst mit den Planeten ist. Es ist das Gesetz der Liebe...

Nehmen wir einmal an, die grösste existierende Einheit sei die EINS, und dabei ginge es weniger um eine tatsächliche Grösse, sondern vielmehr um die Vorstellung, dass dieses Konstrukt einer Welt oder eines Makrokosmos intelligent Gesetzen gehorcht, welches es steuer- und regelbar macht, statt von Willkür, Zufall und Unberechenbarkeit beherrscht zu sein. Gleiches gilt für die Spiegelwelt des Mikrokosmos, wobei allein der Mensch diese Trennung vollzieht, die in Wirklichkeit nicht gegeben ist. Und nehmen wir in diesem Kontext einmal an, dass diese gespiegelte EINS des Mikrokosmos nicht ein NICHTS ist, sondern ein ETWAS, nämlich die kleinste Form der EINHEIT, so wie man sagen könnte, dass Dunkelheit die geringste Form von Licht darstellt.

LICHT und DUNKELHEIT wären in diesem Zusammenhang keine verschiedenen Entitäten, die einander polar abgegrenzt sich gegenüberstehen, sondern als ein und die selbe Kraft zu verstehen, abgestuft wie ein Graukeil zwischen Weiss und Schwarz. Denn wären Weiss und Schwarz nicht aus ein und dem selben Stoff gemacht, so könnten sie auch keine EINHEIT darstellen. Gedimmtes Licht von Hell bis Dunkel ist stufenlos. Will man jedoch eine bestimmte Lichtstimmung genau immer wieder herstellen, so ist man gezwungen, dieser Stimmung eine ganz bestimmte Frequenz zuzuordnen, wobei aus der gefühlsmässigen Abstimmung nun eine klar definierte, stets wiederholbare, verlässliche Stufenschaltung geworden ist.

Die vier Jahreszeiten konfrontieren uns ebenfalls mit einem Messband, an welchem wir eine Vierteilung ablesen können. Tag und Nacht zwingen uns einen Rhythmus auf, der unser Leben mitbestimmt. Ein- und Ausatmen, Ebbe und Flut, Ursache und Wirkungsketten machen deutlich, dass kosmisches Geschehen taktmässig aufeinander abgestimmt ist.

Erinnern wir uns an "das Wissen der drei Wege" oder die Oktavierung der Tonfrequenzen von tiefen bis hohen Tönen und solchen, die für das menschliche Ohr kaum oder nicht mehr hörbar sind. Der Raum zwischen dem C und dem seiner hoheren oder tieferen Oktave ist ein Raum, gleich einem Kanal, aus dem es kein Entrinnen gibt - ausser in feinere und feinste Zwischentöne. So ist es auch mit dem 3-Wege-Gesetz: Ein Gedanke geht auf den Weg des Wandels, wächst allzugerne über sein Selbst hinaus, stösst an Grenzen die ihn zurückspiegeln, dahin, von wo er ausgegangen ist. Das ist der Weg des "entdeckens - gestaltens - bewahrens" oder auch das WWW-Gesetz von Wachstum, Wandlung und Wiederkehr.

Wir stossen also irgendwann an Grenzen unserer Wahrnehmung und sind somit gezwungen, die Bandbreite dessen, was an Impulsen gesendet oder empfangen werden soll, unseren Wahrnehmungs-Möglichkeiten, sprich Sinnesorganen massstäblich anzupassen. Angenommen, der Königsfaden ist unendlich lang, hat weder einen Anfang noch ein Ende - wie müssen wir uns das vorstellen, damit unsere Wahrnehmung in der Tat eine wahre Grösse darin erkennen kann?

Wer das Gesetz der Metamorphose kennt - das Prinzip des Wandels, der steten, zyklischen Veränderung - der fragt weniger, wie etwas aussieht , wie gross oder wie klein es ist, fragt nicht nach der Form und den äusserlichen Unterscheidungs-Merkmalen. Die Fragestellung des Kybernetikers hinterfragt die Dynamik, das Tun, die Funktion, die Motorik, das was etwas bewegt und wie es miteinander verbunden ist, damit es als EINHEIT funktioniert. Für den Kybernetiker ist ein Ameisenhaufen identisch mit einer Firma, einer Gesellschaft, einer Gruppe von Individuen, die miteinander eine soziale Gemeinschaft eingegangen sind. Er sieht als König Verbindungen, die dem nur nach aussen gerichteten Auge verborgen bleiben. Weil er in das Innere schaut, nach Gemeinsamkeiten forscht, Motivationen erkennt und damit dem übergeordneten Funktions-Prinzip auf der Spur ist.

König GOTT erschuf sein Reich in sieben Tagen und schuf damit die Formel seiner Schöpfung: Teilt man EINS | SIEBEN so ergibt das 0,14 285 714 285 714 285... Dieses Zahlenmuster ist der Quellcode, das Passwort  zum Verständnis des Ganzen, die Elle, mit der sich die Funktion der Welt verstehen lässt. - unabhängig von der Grösse oder Kleinheit eines gewählten Ausschnitts. Denn es spielt keine Rolle, ob wir uns dieses Muster eine Milliarde mal in linearer Reihenfolge oder räumlich zusammengesetzt vorstellen. Unendlichkeit wird hier zum Ausdruck gebracht durch ein natürliches Zahlenbild (Theogramm), welches in der Theographie in vielen Zusammenhängen erläutert wird. Das Prinzip des Teilchens steht für das Ganze im Sinne von EINHEIT in VIELHEIT.

Als Zahlen-Matrix "0124 8 7510" - oder weiter theographisch verdichtet zu "01 00 10" - ist sie vergleichbar mit der kosmischen Oktave, welche sich als Tonleiter oder auchJakobsleiter durch das universale Miteinander zieht - gleich einem Pflasterstein auf einem Marktplatz, einzigartig und doch verschieden, in LEBE eingebettet, einem Grund und Boden, auf dem sich gut eingestimmt wandeln lässt...

David McLion, 29./30..12.2008 für "seniorissimo"

Diese Kolumne hat ihren gedanklichen Ursprung in McLion's Forschungsarbeit "Theographie", einer Disziplin der Informations-Kybernetik, welche seit 2008 auf WIKIVERSITY im Fachbereich Religionswissenschaft und Theologie veröffentlicht ist.
LINK zum Kapitel 20 - "Das dritte Auge"

Link zum Artikel mit Bild und Video/Audio auf Theographica 

08 Das Wissen um das Gesetz

Aus David McLion's
Artikelserie "Lernen, Leben, Lehren"




Leben heisst "entdecken, gestalten, bewahren". Du bist mit diesen Fähigkeiten ins Leben getreten, um in ihnen das Gesetz zu erkennen. Das Gesetz, welches einerseits Ordnung bringt in all das was lebt und miteinander wirkt - also auch in Dein Leben und das Leben um Dich herum - andererseits der königlichen Obrigkeit ermöglicht, über dieses Gesetz Kontrolle auszuüben, damit das Weltenmeer nicht überkocht. Es ist das Gesetz des Königsfadens, des Urtons, der alles durchströmt, dessen Klang selbst mit den Planeten ist. Und wieder geht es um Wahrnehmung...

C|D|E|F|G|A|H     C|D|E|F|G|A|H     C|D|E|F|G|A|H     C...

Die 8 Töne, jeweils von C bis zum folgenden oder vorhergegangenen C nennt man bekanntlich eine Oktave. Die Oktavierung in der Musik ist die Versetzung eines Tones um eine Oktave. Physikalisch gesehen wird bei der Oktavierung nach oben (Hochaktivierung) die Frequenz des Tones verdoppelt, beim Oktavieren nach unten (Tiefoktavierung) wird sie halbiert.

Vergleicht man die Oktave mit einer Strecke, einem Pfeil oder einem Zeitraum, so hat dieser seinen Anfang in C und sein Ende in einem C, welches jedoch auf einer höheren Frequenz liegt.

Wozu braucht es überhaupt Gesetze? Was sind Gesetze? Gesetze sind eine Art vorgegebene Verhaltensnorm. Sie geben der Willkür eine feste Struktur und sorgen auf diese Weise für ein kontrollierbares Verhalten seiner Einzelbestandteile. Solche können Rasterpunkte im Druckwesen sein, oder Pixel im Bereich elektronischer Bilderstellung, Zeilen eines Bildschirms, das Korn des Photopapiers, die Anzahl Treppenstufen pro Stockwerk eines Gebäudes, die Anzahl Töne einer Tonleiter, die Anzahl Tage pro Jahr u.s.f.

Das Gesetz oder die Normierung ermöglicht eine konstante Prozess-Qualität zur Erzielung gewünschter Resultate: Wieviel Bildpunkte braucht es, um ein Original optimal wiederzugeben? Welches Spektrum an Tönen und Zwischentönen ist erforderlich, um ein dem guten Gehör angepasstes Klangvolumen zu erzeugen? Wieviel Linien muss ein Fernsehbild haben, damit das Auge in einer bestimmten Entfernung das Bild als natürlich empfindet. Wieviel Bilder pro Sekunde muss eine Filmsequenz haben, damit es dem Auge eine flüssige, fliessende bewegte Szene vermitteln kann? Wie hoch sollte eine Treppenstufe sein, damit Kinder, Erwachsene und ältere Menschen bequem von Stockwerk zu Stockwerk gehen können? Wieviel Zahlen sollte ein Zählsystem haben, damit wir möglichst einfach rechnen können? Welche Umgangsformen, Regeln, Gesetze oder Gebote braucht eine Gesellschaft, damit sie auf einer angestrebten kulturellen Stufe sich zu gewünschten Höchstleistungen entwickeln kann? Wieviel Zeit braucht ein Lebewesen, damit es zwischen Traum und Wachheit die richtige Balance finden kann?

Zusammengefasst geht es um Quantifizierung, Normierung, Skalierung, Einteilung, Aufteilung, Rasterung, Digitalisierung von Prozessen. Quantifizierung ermöglicht zielgerichtetes Handeln im Gegensatz zu intuitiv gesteuerten Handeln. Gemeinsame Vereinbarungen  ermöglichen die Kontrolle definierter Qualitäten, vermitteln Sicherheit, schenken Vertrauen - sind die Basis für ein solides, überlebensfähiges Miteinander.

Die Skalierung zwischen Schwarz und Weiss in Graustufen kennen wir als Graukeil. Das kleine Einmaleins konfrontiert den Nachwuchs mit dem Aufbau des Zehnersystems. Schwieriger wird es, wenn man versucht. das gesamte Zahlensystem von Null bis unendlich zu normieren? Denn der Anfangswert Null ist nicht wirklich erforscht und Unendlich stellt eine Grösse dar, die sich ebenfalls unserer Vorstellung entzieht. Im Grunde genommen geht es um eine Quantifizierung zwischen dem ALLES und dem NICHTS bzw. ETWAS. Gibt es ein einfaches Gesetz, einen Bauplan, einen Raster oder auch eine MATRIX, welche dieser Frage eine schlüssige Antwort entgegenzustellen hat? Und vergleichbar ist einem Gesetz oder kontrollierbaren Prozess, wie dem der konventionellen Photographie - als ein Bild-Negativ auf einem genormten Photopapier in der Dunkelkammer belichtet, entwickelt und schliesslich fixiert werden musste - um als naturgetreues "Papier-Positiv" ins Photoalbum zu wandern oder als gerahmtes Dia in den Projektor... 
David McLion, 29./30..12.2008 für "seniorissimo"

Diese Kolumne hat ihren gedanklichen Ursprung in McLion's Forschungsarbeit "Theographie", einer Disziplin der Informations-Kybernetik, welche seit 2008 auf WIKIVERSITY im Fachbereich Religionswissenschaft und Theologie veröffentlicht ist.
LINK zum Kapitel 10 - "Der Schöpfungs-Zyklus"

Link zum Artikel mit Bild und Video/Audio auf Theographica 

07 Das Wissen um den Glauben

Aus David McLion's
Artikelserie "Lernen, Leben, Lehren"





Leben heisst "entdecken, gestalten, bewahren". Du bist mit diesen Fähigkeiten ins Leben getreten: mit einem freien Geist, den zu entdecken Du geschaffen, um Dein Leben zu gestalten als Spiegelbild Deiner Seele, eines ganz persönlichen Daumenabdrucks Deiner Geistnatur. Bewahre Dir diese Gewissheit, denn Du bist nicht das, was Du im Spiegel siehst, sondern unsterbliche Seele mit einem vergänglichen Körper aus Fleisch und Blut.

Körper, Geist und Seele in Einklang bringen... Gefühl, Verstand und Seelenkörper aufeinander einstimmen... das Seelen-ICH wiederentdecken, um es in eine neue, sinnvolle Form auszugestalten und als solche im Wahrscheinlichkeiten-Potentialzu archivieren und zur Weiterverarbeitung und Optimierung freizugeben... bis es als vollkommene Kopie vom Original kaum zu unterscheiden ist. Das alles soll noch etwas genauer untersucht werden:

Man stelle sich vor ein Buch - genauer seine Autobiographie - verfilmen zu wollen. Diesem Buch liegt eine Lebens-Idee zugrunde, ein einzigartiges Erlebnisfeld, das für die Nachwelt bewahrt werden soll. Dieses biographische Spannungsfeld gliedert sich in eine Folge von Ereignissen, welche eindrücklich niedergeschrieben sind. Das ist das Original. Nimmt man es noch genauer, so ist es eine zunächst niedergeschriebene Kopie aus tatsächlich erinnerten Geschehnissen, die vom Autor zu Papier gebracht wurden bzw. in eine geordnete Reihenfolge von Kapiteln, mehr oder weniger wahrheitsgetreu, denn das Erlebte wurde ja durch die dem Autor ureigenste Brille interpretiert, was nicht unbedingt einem objektiven Wahrheitsgehalt entsprechen muss.

Alles was das Leben uns entdecken lässt ist bereits verfälscht. Weil es in einem Zusammenhang von Stimmungen, Gefühlen, Glauben und Hoffnungen gesehen wird, einer Art Verzerrungs-Filter vor der Linse, welche das Abbild eines Ereignisses so in unser Lebens-Mosaik einfügt, dass es zum Umfeld passt. So gestaltet der Mensch sein Leben aus einer Lebensvorstellung heraus, im Sinne einer vorgeschneiderten Passform, in die er hineinwachsen will. Vorstellung und Nachstellung werden aufeinander abgestimmt - Idee und Manifestation ergänzen sich - der Zufall hat nur wenig Chance, hier Platz zu finden.

Vorurteile lassen es nicht zu, denn sie stören die vorgefertigte Ordnung, das Bild, die Kopie, die man sich gemacht hat. Das Leben verliert seinen authentischen Charakter, man lebt nicht sein SELBST sondern eine Vorstellung von seinem SELBST. Der Seelenkörper kann sich nicht wahrheitsgetreu in die Welt hineinentwickeln, der Kopf denkt anderes, als die Hand verwirklicht - die Zunge spricht eine andere Sprache, als die Finger ertasten möchten.

Die Seele aber hat eine eigene Sprache, die der inneren Stimme. Hier in der Tiefe des SEINS will sie Gehör finden, will in Träumen Einfluss nehmen, damit ihre Optimierungswünsche verstanden werden. Das Innerste will nach aussen gekehrt werden, will sich im jeweils anderen Aggregatszustand spiegeln können. Original und Kopie sollen wie eineiige Zwillinge einander gleichen. Idee und Realisation vom gleichen Königsfaden durchströmt werden...

Wer also seine Autobiographie verfilmen möchte, wird die Kernidee seines Seelenkörpers nur unvollkommen nachzeichnen können. Auf dem Weg der Erinnerung und Bewahrung aber hat er die Chance, den Königsfaden seiner Lebenslinie neu zu verstehen - um auf der letzten Etappe vielleicht noch den einen oder anderen Kurswechsel zu arrangieren, so dass am Ende der Reise "gesucht & gefunden" - "gewusst & geblaubt" einander die Hand reichen...
David McLion, 28.12.2008 für "seniorissimo"

Diese Kolumne hat ihren gedanklichen Ursprung in McLion's Forschungsarbeit "Theographie", einer Disziplin der Informations-Kybernetik, welche seit 2008 auf WIKIVERSITY im Fachbereich Religionswissenschaft und Theologie veröffentlicht ist.
LINK zum Kapitel 10 - "Der Schöpfungs-Zyklus"

Link zum Artikel mit Bild und Video/Audio auf Theographica 

06 Das Wissen von der Erfahrung

Aus David McLion's
Artikelserie "Lernen, Leben, Lehren"




Leben heisst "entdecken, gestalten, bewahren". Als manifestierter Seelen-Gedanke "Mensch" wirst Du geboren in eine Welt, in der Du tagtäglich Neues entdecken kannst, weisst, dass Du in einzigartiger Weise befähigt bist, diese Dir eigenen Erfahrungen in neue Gestaltungsmuster umzusetzen, um sie schlussendlich dem Kollektivseelen-Potential als Erfahrungs-Ressource neu einzuverleiben...

Erfahrung ist einzigartig. Wer mit Erfahrung aus dem Seelen-Potential in den Wandlungskreislauf des Lebens hineingeboren wird, hat ein Erbe angetreten, das verantwortlich mit neuen Lernprozessen angereichert werden will. Der Mensch kommt nicht mit leeren Händen auf die Welt. Vielmehr besitzt er von Geburt an eine Goldgrube vorgeburtlicher Erfahrungen, die es zu optimieren gilt. Wissen, welches allein durch Nachdenken - sprich "erinnern" entsteht - und als solches nicht durch Tatsachen-Erfahrungen gedeckt ist, aber als Ausgangspunkt zu weiteren Erkenntnissen unumgänglich ist, heisst apriorisches Wissen, a priori gesetztes Wissen oder einfach vorausgesetztes Wissen.

Jedes Wesen trägt ein bestimmtes a priori Wissen in sich. Meist ist es verschüttet oder durch gesellschaftliche Ressentiments blockiert. So macht es sich nicht selten in Träumen Luft, bricht durch wenn wir uns nicht wehren können oder bleibt im Verborgenen, wo es verarmt und schliesslich für immer versickert.

Es gibt Menschen, denen gibt's der Herr im Schlaf: sie haben es einfach drauf, wohingegen sich andere mühsam gewisse Fähigkeiten erst aneignen müssen. So auch beim Blick durch den Sucher der Kamera. Manche brauchen dazu ein Stativ oder die Kontrolle über die Wasserwaage, um beim Schwenk den Horizont in der Waagrechten zu halten. Andere filmen einfach drauflos, achten kaum drauf - und die Szene ist perfekt im Kasten. Oder, die einen müssen erst in Trance gehen, um das Seins-Potential anzuzapfen - andere wissen es aus Erfahrung, lesen kaum schlaue Bücher noch meditieren sie.

Das Wissen um die Welt ist ihnen in die Wiege gelegt. Sie brauchen nicht zu glauben, brauchen keine Anleitung zur Wahrheitsfindung sondern wandeln in angeborener Gewissheit auf ihrem eigenen, richtigen Weg des Schönen, Guten und Wahren. Sie haben den Königsblick, überschauen das Feld, haben die Kontrolle darüber, leben im Einklang mit ihrer Mitte, die sie mehr oder weniger mühelos in Balance halten können. Und sind in der Lage, ihr Umfeld mit in dieses Kraftfeld hereinzunehmen...

David McLion, 27.12.2008 für "seniorissimo"

Diese Kolumne hat ihren gedanklichen Ursprung in McLion's Forschungsarbeit "Theographie", einer Disziplin der Informations-Kybernetik, welche seit 2008 auf WIKIVERSITY im Fachbereich Religionswissenschaft und Theologie veröffentlicht ist.
LINK zum Kapitel 30 EINS werden - EINS sein - KEINS sein...

Link zum Artikel mit Bild und Video/Audio auf Theographica 

05 Das Wissen vom Leben


Aus David McLion's
Artikelserie "Lernen, Leben, Lehren"




Leben heisst "entdecken, gestalten, bewahren". Als manifestierter Seelen-Gedanke "Mensch" wirst Du geboren in eine Welt, in der Du tagtäglich Neues entdecken kannst, so auch, dass Du Dein eigener König bist, ausgestattet mit der Gestalt-Macht über Zeit und Raum, Hüter der Ordnung Deines eigenen Hoheitsanspruchs, dessen Grenzen Du zu achten hast im Austausch mit den Machthabern Deiner Nachbarländer - aber insbesondere auch mit der Obrigkeit über den Wolken, deren Goodwill als Godwill Du zu achten und zu respektieren hast. Bist Du als König in zeitloser Nichtbewusstheit endlich willenlos EINS mit Deinem Himmel, dann bist Du Mitte - bist KEINS - bist [NULL] - bist freier Geist im Fluss, freie Energie, Bindeglied, Katalysator, ewiger Ruhepol im Zentrum des Wahrscheinlichkeiten-Potentials, dem Quell, dessen Strom als Königsfaden Dich durchzieht ...


Wer König ist, bei dem laufen alle Fäden zusammen: die Königsfäden. Im Grunde genommen handelt es sich um ein einfaches Netzwerk mit nur drei Grundfäden in den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau (RGB). Diese verknüpfen das Basisdreieck des Tetraeders mit seiner Spitze, also der Pyramidenspitze des Tetraeders. Wie anders könnte es sein, dass die Mischung (additive Farbmischung) dieser könliglichen Lichtfäden in der Summe weisses Licht ergeben?

Wer den Cyberspace - oder den theographischen Raum - als Tetraeder versteht, dessen Spitze in der Summe weisses Licht erzeugt, wird im Umkehrschluss auch nachvollziehen können, dass diese Spitze sowohl als das Mischungsergebnis dreier Grundfarben zu verstehen ist, als auch als Ursprung, als königlicher Urquell des "Es werde Licht", aus dem heraus das bunte Farbgemisch der Welt sich projiziert.

Wer entdeckt, dass seine königlichen Gedanken von hier oben kommen, um im freien Fall des Geistes den Gezeitenstrom des Lebens auszuschütten, der sieht die Welt mit anderen Augen und versteht, dass diese Welt nichts anderes ist als eine Illusion, eine Traumlandschaft, deren einziger Wahrheitsgehalt in der Bündelung der RGB-Fäden liegt: im grellweissen Licht des Feuerballs, sichtbar gemacht durch scharf begrenztes Dunkel als Abstandhalter und Berührungs-Element zur nächsten Sonne. Vergleichbar der Metapher mit den Perlen, welche sich nahe NULL berühren: [LICHT] - [etwas Licht] - [LICHT]. Denn auch EINS und K-EINS haben EINS gemeinsam, was soviel bedeutet, dass es nicht [NICHTS] gibt, sondern [NICHTS] die kleinste Form von [ETWAS] verstanden werden muss. Das Dunkel der Nacht als Verbindung zweier Sonnen? Welche wunderbare neue Entdeckung...

Wie ein König denken - von oben nach unten und nicht umgekehrt - das ist die Kunst, welche der Lebensgestaltung neue Impulse zu geben vermag. Die Fäden selbst in die Hand nehmen, seinen Schicksalsfluss selbst kontrollieren, Schlüsse daraus ziehen, Abstand halten um sein SELBST berühren zu können - aus dem 7. Chakra heraus sich führen und in Balance halten - nicht mehr und nicht weniger gilt es zu verstehen und zu bewahren...

David McLion, 27.12.2008 für "seniorissimo"

Diese Kolumne hat ihren gedanklichen Ursprung in McLion's Forschungsarbeit "Theographie", einer Disziplin der Informations-Kybernetik, welche seit 2008 auf WIKIVERSITY im Fachbereich Religionswissenschaft und Theologie veröffentlicht ist.
LINK zum Kapitel 04 "Theographischer Antwortenkatalog" - Frage: "Wie sieht das Universum von aussen aus?" oder "Wer bin ich?"
Link zum Artikel mit Bild und Video/Audio auf Theographica 

04 Das Wissen um die Zeit

Aus David McLion's
Artikelserie "Lernen, Leben, Lehren"




Leben heisst "entdecken, gestalten, bewahren". Der Mensch wird geboren in eine Welt, in der er tagtäglich Neues entdecken kann, so auch, dass er zeit seines Lebens im Schnittpunkt zweier Welten lebt, zwischen Traum und Wirklichkeit, eingebunden im Netz der Königsfäden, aufgehoben und abgesichert, so dass er seinen Geist frei fallen lassen kann. Denn erst im freien Fall kann er die Turbulenzen der Zeit überwinden, erst im Nichtwissen das Wissen erfahren...

Wer noch Zelluloid als Hobbyfilmer geschnitten hat, der weiss, dass Film kein lückenlos zusammenhängendes Kontinuum ist. Das menschliche Auge lässt sich täuschen. Das was es als bewegtes Bild empfindet, baut sich auf einer Reihe von Standbildern auf, welche im Fluss der Zeit dem Beobachter einen dynamischen Prozess vorgaukeln.

[Bild] - [kein Bild] - [Bild] - [kein Bild] ...  oder auch [Eins] - [Keins] - [Eins] - [Keins] ... oder auch [1] - [0] - [1] - [0] ...

Vergleichen wir die Bilder-Reihenfolge einmal mit einer Perlenkette, so ergibt sich eine Abfolge von Perlen in gegenseitiger Berührung. Rahmen wir diese Berührung im Sinne eines "zwischen zwei Perlen" einmal ein und schenken dieser "Mitte" jetzt besondere Aufmerksamkeit. Die Berührung setzt einen Abstand voraus, denn nur durch diesen Abstand kann man sich näher kommen, bis man sich schliesslich berührt. Reduziert man die beiden Perlen schliesslich auf zwei sich tangential berührende Kreise und stellt sich vor, dass ein Kreis die Aneinanderreihung von einzelnen kleinsten Punkten ist, dann bedeutet die Berührung zwischen den beiden Kreisen soviel wie die Berührung zwischen zwei kleinsten Punkten. "Mitte" bedeutet bis in die kleinste vorstellbare Welt des Mikrokosmos demnach immer "zwischen dem Einen und dem Anderen" oder auch zwischen dem einen Bild und dem nächsten Bild.

Was müssen wir uns vorstellen unter [kein Bild]? Wahrnehmung [Bild] ist ja abhängig von Nicht-Wahrnehmung [kein Bild]. So wie die Tonfolge des Trommelwirbels in Abhängigkeit steht zur Pause zwischen zwei Trommelschlägen. Oder ein Satz, der sich aus einzelnen voneinander getrennten Wörtern zusammensetzt und der wiederum vom nächsten Satz durch einen Punkt getrennt wird bis daraus eine Geschichte aus einzelnen Sätzen entsteht. Oder dem Pendel einer Uhr, welches im Zwischen des Vor und Zurück ein Minipause "Null" einlegt. Oder dem "kleinen Tod" zwischen Ein- und Ausatmen...  Immer besteht die "Mitte" aus dem "Sowohl-als-auch" - der berührenden Verbindung zwischen dem Einen und dem Nachfolgenden in der Zeit. Das Sinnesorgan, sei es das Auge oder das Ohr, kann ohne die Pause oder das lichtundurchlässige Nichtbild des Films weder sehen noch hören. Es braucht den Puls der Zeit, das Wechselspiel, die Frequenz, die Abfolge mit der integrierten Mitte dazwischen.

Dieses ZWISCHEN ist der "Königsfaden", der alles mit allem verbindet, einander berührt und doch Abstand hält - damit sich individuelle Vielfalt in Einheit fortentwickeln kann. Das ZWISCHEN ist das Paradoxon des "Weder-noch" oder der Raum des "Sowohl-als-auch". Die unsichtbare Mitte, der "blinde Fleck" auf der Netzhaut der bewussten Wahrnehmung - das Nichtbewusste, Unbewusste, Spirituelle, Energetische. Der Energiefluss des feinstofflichen Körpers, die Grundspannung, die Liebe, welche die Welt zusammenhält.

Diese Kolumne hat ihren gedanklichen Ursprung in McLion's Forschungsarbeit "Theographie", einer Disziplin der Informations-Kybernetik, welche seit 2008 auf WIKIVERSITY im Fachbereich Religionswissenschaft und Theologie veröffentlicht ist.
LINK zum Kapitel 06 "Das Paradoxon des Sowohl-als-auch"

Link zum Artikel mit Bild und Video/Audio auf Theographica 

03 Das Wissen der Könige

Aus David McLion's
Artikelserie "Lernen, Leben, Lehren"




Leben heisst "entdecken, gestalten, bewahren". Der Mensch wird geboren in eine Welt, in der er tagtäglich Neues entdecken kann, so auch, dass er auf der Welt ist, um sie neu zu gestalten, neu zu ordnen, ihre Gesetzmässigkeiten zu erkennen und wie der Schöpfer selbst sehen zu lernen: aus dem Licht heraus in die Projektion oder aus der Idee heraus in ihre Manifestation. Das ist der Blick der Götter, die Kontrollinstanz der Könige und Machthaber über ihr Königreich.

Wer aus der Bodenperspektive denkt, ist unfähig, die Gesetze "All dessen was ist und miteinander wirkt" zu erkennen. Ein guter  - will heissen ein objektiver - Beobachter muss stets ausserhalb des Geschehens sein. Ein Künstler, der nicht Abstand nimmt mit seinem Werk, nicht neu gestaltet was er sieht, ist mehr ein Lochkamera-Fotograf als ein kunstschaffender Maler. Aber selbst dieser Fotograf wird durch die Auswahl, den Fokus, das Loch seiner Kamera eine ihm eigene Sicht der Realität konservieren - eben, weil jedes Wesen seine ihm eigene Realität wahrnimmt - und naturgemäss als wahr empfindet.

Was macht einen Film allein schon aus der Standpunktveränderung heraus spannend? Die gleiche Szene aus der Ferne wechselt plötzlich in detailreichste Nähe... spannende Verfolgungsjagd - Kamera-Einstellung aus dem Helikopter - dann quietschende Reifen berührungsnah, man riecht förmlich den Abrieb des Gummis - Szenenwechsel: die Sicht aus dem Verfolgerwagen - dann aus dem Rückspiegel des Fluchtfahrzeugs... Das ist Spannung pur. 

Wahrnehmung fast in Gleichzeitigkeit aus unterschiedlichsten Blickwinkeln. Das ist die Sicht der Götter: Omnipräsenz! Das Sehen in Gleichzeitigkeit aus jeder Pore des kollektiven Bewusstseins - innen wie aussen, oben wie unten... Das ist das Chaos.

Würde ein Wesen permanent mit diesem alldimensionalen Blickwinkel in Gleichzeitigkeit konfrontiert, sein Gehirn würde innert Sekunden rauchen, die Festplatte würde schmelzen, nein - der Mensch, wie alle Wesen dieses Planeten brauchen Ordnung. Eine Ordnung, die bereits durch die Zeit geregelt ist, damit die Eindrücke wie bei einem Film in vielen Einzelbildern aufgenommen werden können, welches durch unser Gehirn dann als filmisches Ganzes umgesetzt, gespeichert, konserviert, sprich aufbewahrt wird.

Impulse strömen auf uns ein, Gedanken lassen neue Bilder, neue Zusammenhänge, Chancen, Ideen entstehen, motivieren zur Realisation, reifen aus, wollen vervielfältigt werden, wachsen gern über sich selbst hinaus um schlussendlich dort sich wiedereinzufinden, von wo sie hergekommen. Das ist das WWW-Gesetz: Wachstum - Wandlung - Wiederkehr. Das Gesetz der Zeit zwischen Anfang und Ende und einem Dazwischen, dem, was wir den Weg des Lebens nennen. 

In dem ein Wesen geboren wird, das Licht der Welt erblickt, betritt es den Raum der Manifestation all dessen, was miteinander, füreinander, umeinander wirkt und waltet - das ist die erste Pfeil-Linie im Dreieck der projizierten Illusion, welche wir Realität nennen. Sie kommt aus dem sogenannten Wahrscheinlichkeiten-Potential, dem Traumraum, der Ursuppe allen Seins, in welche die Seele wieder Einkehr nimmt, nachdem sie den Weg auf dem Zeitpfeil des Lebens beendet hat. Das Leben selbst ist der Weg des Lernens und der Läuterung, des ewigen Wandels, dem Sowohl-als-auch, der zweiten Dreiecks-Pfeil-Linie. Und die dritte, letzte Lebensphase im Gezeiten-Wandel führt zurück, bewahrt all unsere Eindrücke auf, um sie neu zu vermischen im Chaos des Wahrscheinlichkeiten-Potentials. 

Die vierte Instanz - die Spitze des Tetraeders - aber ist die Kontrollinstanz oder auch das "vierte" Auge. Es ist der Quellpunkt, die Lichtquelle, das Programm, die Technologie, der Support, der Quellcode, das Gesetz, die Matrix - im kontrollierten Dialog mit der künstlerischen Freiheit des sich wandelnden Individuums auf der Dreiecks-Leinwand, einer Projektionsfläche mit formalen Grenzen. Wer darüber hinausschiesst, fällt ins Dunkle des Raums, fällt aus dem Rahmen, gerät ins Chaos, ist dort verloren, solange er nicht wieder in den Raum des Lichtkegel zurückfindet ...

David McLion, Weihnachten 26.12.2008 für "seniorissimo"

Diese Kolumne hat ihren gedanklichen Ursprung in McLion's Forschungsarbeit "Theographie", einer Disziplin der Informations-Kybernetik, welche seit 2008 auf WIKIVERSITY im Fachbereich Religionswissenschaft und Theologie veröffentlicht ist.
LINK zum Kapitel 01 "Der theographische Raum" - Frage: "Was ist ein theographischer "Sowohl-als-auch-Raum"?"

Link zum Artikel mit Bild und Video/Audio auf Theographica 

02 Das Wissen der drei Wege

Aus David McLion's
Artikelserie "Lernen, Leben, Lehren"




Leben heisst "entdecken, gestalten, bewahren". Der Mensch wird geboren in eine Welt, in der er tagtäglich Neues entdecken kann, so auch in dieser Abbildung. Wahrnehmung hat etwas mit Wahrheit gemeinsam. Wahrheit aber ist vielfältig und hängt ab vom Standpunkt des Betrachters. Oder seiner Fähigkeit, mehr zu sehen oder anders zu sehen, als das oberflächliche Durchschnittsauge fähig ist, wahrzunehmen.

Entdecken kann auch soviel bedeuten, wie eine neue Sicht einnehmen können von etwas, das zwar gesehen aber nicht neu gesehen wurde. Durch das neue Sehen eines Alltags-Gegenstandes entsteht urplötzlich ein "Kunstwerk". Die Aufmerksamkeit oder der Fokus wird verändert, indem man dem gewohnten Anblick einen Rahmen gibt, dieses Etwas als etwas Besonderes herausstellt und damit neu ins Bewusstsein des Beobachters rückt. So hat man das Entdeckte allein durch Hervorhebung oder der Herausnahme aus dem gewohnten Kontext etwas gestaltet: aus dem Entdeckten wird Gestaltung mit einfachsten Mitteln. Das unterscheidet ein Bild von einem Kunstwerk oder eine durchschnittliche Filmsequenz von einer emotional berührenden, kreativ gesehenen und festgehaltenen Momentaufnahme eines Videos.

Auch das nachfolgende Video über das "Dritte Auge" lässt sich - neu gesehen - auf eine höhere Betrachtungsebene überführen. Geht man davon aus, dass der Mensch zwei Augen hat - dann ergibt sich automatisch im Kontext des Themas ein "drittes Auge":

•  eines, das nach aussen die sogenannte "Realität" wahrnimmt;
•  eines, das in die Tiefe der Zusammenhänge blickt und schliesslich
•  eines, das "sowohl als auch" versucht, die eine Wahrheit mit der anderen
   abzugleichen, um eine Schnittmenge beider Ansichten herauszufiltern, im
   Sinne eines umfassenderen Wahrheitsanspruches.

Das aber wäre die Sicht, welche uns das Video vermitteln will. Und diese Sicht ist unantastbar, solange man nicht eine neue Sicht im Sinne einer anderen Rechnung auftut. Diese lässt sich leicht aus der obigen Abbildung heraus erklären - denn da haben wir ein Dreieck und in seiner Mitte das Auge. Ein gleichseitiges Dreieck besteht aus drei sich berührenden Linien, also aus drei Elementen. Das Auge in seiner Mitte ist das vierte Element. Geometrisch gesehen lässt sich dieses Gebilde als Pyramide definieren: mit dem gleichseitigen Dreieck als Grundfläche und der Pyramidenspitze als überlagertem Mittelpunkt schliesslich haben wir als platonischen Körper den Tetraeder. Mit dieser räumlichen Sicht wird der Geist frei für eine neue, alldimensionale Wahrnehmungs-Dimension, welche in den Folgebeiträgen vertieft werden soll.

David McLion, Weihnachten 26.12.2008 für "seniorissimo"

Diese Kolumne hat ihren gedanklichen Ursprung in McLion's Forschungsarbeit "Theographie", einer Disziplin der Informations-Kybernetik, welche seit 2008 auf WIKIVERSITY im Fachbereich Religionswissenschaft und Theologie veröffentlicht ist.
LINK zum Kapitel 01 "Der theographische Raum" - Frage: "Was ist ein theographischer "Sowohl-als-auch-Raum"?"
Link zum Artikel mit Bild und Video/Audio auf Theographica 

01 Das Wissen der Alten

Aus David McLion's
Artikelserie "Lernen, Leben, Lehren"



Leben heisst "entdecken, gestalten, bewahren". Der Mensch wird geboren in eine Welt, in der er tagtäglich Neues entdecken kann, so sein Interesse für das Leben an sich wachgeblieben ist. Dafür wurde er mit der Gier nach Neuem gesegnet, die ihn vorantreiben soll, ihn in Bewegung halten soll auf dem Fluss des Lebens durch die Zeit. 

Wer sich diese wunderbare Eigenschaft erhalten hat, stets neugierig seine Wahrnehmung auf den Alltag auszurichten, der sammelt Eindrücke, sortiert diese Impulse und gestaltet seinen Alltag stets neu. Er liebt das Unerwartete, das was der Zufall ihm vor die Füsse wirft, das was er nicht geplant hat und doch zu einem wichtigen Mosaikstein seiner Lebensgestaltung werden kann.

So nimmt sein Leben nicht selten eine ungeplante Wende, die es festzuhalten gilt. Festhalten meint soviel wie: das Erlebte dem Speicher seines Erinnerungsvermögens einzuverleiben, als Meilenstein des Zufälligen, dessen was nicht geplant war, nicht dem Eigenwillen unterworfen - sondern als Geschenk, Führung oder Fügung betrachtet werden kann.

Halten wir diese Momente im Leben "fotografisch" fest, denken wir darüber nach, was der Zufall oder der Traum uns sagen wollten. Bewahren wir diese Fügung tief im Herzen als Leuchtturm auf dem Weg der Zufallskette, die unserem Leben die Einzigartigkeit verleiht. Und geben wir diese Gewissheit weiter an unsere Kinder und Kindeskinder, die mit diesen Zufalls-Ereignissen noch nicht so recht umgehen können. 

Das Wissen der Alten ist kostbar. Geben wir diese Erfahrung weiter in der Gewissheit, dass unser Leben zwar nicht vorbestimmt, aber mit Sinn erfüllt ist, wenn wir der inneren Stimme und den Zufällen Gehör und Aufmerksamkeit schenken.

David McLion, Weihnachten 25.12.2008 für "seniorissimo"

Diese Kolumne hat ihren gedanklichen Ursprung in McLion's Forschungsarbeit "Theographie", einer Disziplin der Informations-Kybernetik, welche seit 2008 auf WIKIVERSITY im Fachbereich Religionswissenschaft und Theologie veröffentlicht ist.
LINK zum Kapitel 16 "Mäander Spiegelfluss" - Frage: "Kann ich mein Schicksal beeinflussen?" Oder: "Hat Schicksal etwas mit Zufall zu tun?"

Link zum Artikel mit Bild und Video/Audio auf Theographica

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Kleine Anleitung zum Gesundschrumpfen

Aus dem Artikel-Archiv von
David McLion ©1993




...oder grenzenloses Wachstum leicht gemacht

Anmerkung 2011: Wenn ich bedenke, dass ich diesen Artikel 1993 geschrieben habe - so hat sich in der Zwischenzeit im Verbraucherbewusstsein wie dem Politiker- und Marketinggeschwafel nahezu nichts verändert. Ich zwinge niemanden, diese 9 Seiten zu lesen, möchte diesen sehr langen Text auch weder straffen noch umtexten. Es sind Gedanken von vor 18 Jahren, die nach wie vor nicht aktueller sein könnten. Aus meiner Erfahrung heraus...

Wir tun uns schwer mit dem Wachstum. Allein in der Wortwahl wollen wir vom Wachsen nicht ablassen: Null-Wachstum stellt weiterhin das Wachsen in den Vordergrund. Uns fehlen die Worte, wenn es darum geht, den Zurück-Prozess, das Kleinerwerden, das Gesundschrumpfen positiv darzustellen.

Bäume wachsen aber nun mal nicht in den Himmel. Und es käme keiner auf die Idee, dass sich ein Baum hierfür zu rechtfertigen hätte. Ohne deswegen in der Natur als minderwertig zu gelten, wird der eine Baum etwas grösser, der andere eben etwas kleiner - und fügt sich damit in eine Landschaft ein, in ein Naturbild, welches, wo man hinblickt, von Begrenzung geprägt ist.

Politiker und Marketing-Fachleute sprechen vermehrt jetzt von quantitativem und qualitativem Wachstum. Als wären die fetten Jahre des so dargestellten Wachstums in die Breite des Wohl­stands mit allen seinen Verästelungen und Wucherungen nicht ein besonders delikates Beispiel von Qualität gewesen. Und als hätte man es nötig, die auf die fetten Jahre folgenden mageren Jahre als Qualität hinzustellen, die von keinem so richtig verstanden und erklärt werden kann.

Wie wir's auch anpacken, es fehlt einfach die Vorstellungskraft dessen, wie der Prozess des Werdens und Vergehens in jeder Phase seine Berechtigung hat, seine Schönheiten, seine Natür­lichkeit des Frühlings, Sommers, Herbst und Winters im Leben aller Dinge. Könnte denn etwas neu erblühen, ohne dass es zuvor durch einen Tod gegangen wäre. Und war dieser Tod nicht wieder der unabdingliche Teil einer Wiedergeburt? Ja - wir tun uns in dieser Gesamtschau des Werdens und Vergehens, besonders auch in diesen Überlebens-Dimensionen schwer, gebrauchen die unter­schiedlichsten Religionen dafür, um eine Motivation dafür zu entwickeln, dem Leben wie dem Tod einen Sinn zu geben.

Jeder weiss inzwischen, dass Leben und Tod nicht voneinander zu trennen sind. So ist auch derjenige zum Schrumpfen verurteilt, der am liebsten nur wachsen würde. Aber genauso unbeliebt wie die Gedanken um den Tod sind, sind die Themen, die sich mit dem Schrumpfen auseinander setzen sollten. Solange man gut wächst, verdrängt man das Denken über das Ende dieses Wachs­tums - genauso wie man es verdrängt, sich mit dem Sterben auseinanderzusetzen, solange man gut lebt.

Wir sehen einfach nicht gerne hin, wenn der Tod eines Menschen oder einer Idee uns bevorsteht. Genau das aber sollte man einmal genauer unter die Lupe nehmen. Ganzheitliches Denken, was so gross in Mode gekommen ist, verlangt einfach von uns, auf das Ganze zu sehen. Und das ist immer von Geburt und Tod, von Anfang und Ende und Neuanfang geprägt. Ja, es ist Vorsicht geboten, wenn man von Wiedergeburt spricht, so sehr haben Worte ihre Feinde und Freunde in den verschiedensten Lagern der Meinungsbildung.

Am schwersten wohl tut sich der überzeugte Materialist. Der, der nur anerkennt, was er sieht. Aus seiner Sicht gibt es keine Verbindung zwischen Tod und neuem Leben. Für ihn ist es einfach aus, wenn er oder eine greifbare Sache einmal zum Sterben verurteilt ist. So will er bis zum Ende sein geschaffenes, sichtbar gemachtes Imperium geniessen. Eben, weil es danach für ihn nichts mehr zu geniessen gibt. So wird er auch solange wie möglich den Punkt seines materiellen Wachs­tums hinauszögern - und ist zuguterletzt gar sehr betroffen, wenn er feststellen muss, dass es zu Ende geht.

Ist es am Ende gar ein religiöse Frage, ein Glaubensbekenntnis, wenn die Wissenschaftler uns weiterhin mit diesen Fragen alleine lassen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen unseren unausgereiften Wachstums-Vorstellungen und unseren Problemen der Auseinandersetzung mit Gott? Würden wir nicht all diese Fragen beantwortet sehen, wenn wir gläubiger wären und stets ein ganzheitliches Bild der Schöpfung vor uns hätten? Dann müssten wir zunächst eine einheitliche Religion in die Welt setzen, um ein einheitliches Verständnis für das Auf und Ab, das Werden und Vergehen alles Lebendigen zu erzielen. Nein, das könnte noch fatalere Auswirkungen haben. Dann lieber doch zunächst einmal den Versuch unternehmen, mit einfachen Worten und Mitteln Wege aufzutun, die uns für das Wachsen und Schrumpfen und Sterben und Wiedergeboren werden motivierend nachvollziehbar Richtung weisen.

Worte erzeugen in uns Bilder. Und wir handeln eben aufgrund solcher inneren Bilder, quasi stimuliert oder mit Widerwillen in bestimmten Lebenssituationen, je nach dem, wie wir emotional von diesen Bildern angesprochen werden. Wenn das Ende ein garantierter Neuanfang wäre, dann fiele es manchem sicherlich leichter, sich mit diesem "Ende-Anfang" auseinanderzusetzen. Feh­len uns gar die richtigen Worte, um solche Bilder in uns zu erzeugen? Winter-Frühling, Ende-Anfang, Tod-Wiedergeburt... gäbe es solche Wortbilder in unserem Wortschatz, dann hätten wir es mit Sicherheit wesentlich einfacher. Aber es gibt sie nun einmal nicht, die Begriffe, die die Extreme, das Eine oder Andere zu dem "Einen-und-Anderen" machen. Unsere Welt der Betrach­tungen ist geteilt, aufgeteilt in die Gegensätzlichkeiten ohne die so wichtige Klammer der Zusammengehörigkeit.

Obwohl wir wissen, dass die Sonne nicht untergeht, die einen hell sehen während die anderen in Dunkelheit gehüllt sind, meinen wir immer noch, dass es verschiedene Aspekte sind, mit denen wir da tagtäglich rund um den Globus konfrontiert sind. Nur wer sich die Mühe macht, mit etwas Abstand genauer hinzusehen, ist sich dessen bewusst, dass es das Eine ohne das Andere nicht gibt. Licht erzeugt Schatten, Gutes steht im Umfeld des Bösen, Wahrheit existiert nur neben Lüge und Wachsen können wir nur, wenn wir anerkennen, dass zwischendurch ein Sterben sein muss, das es uns ermöglicht, weiterzuwachsen.

Stets im Bewusstsein des Ganzen zu leben, sich nicht in das Eine zu verlieben und das Andere zu meiden, das wäre eine Formel, mit der es sich dauerhaft gut leben liesse. Dann hätten wir keine Angst vor der Dunkelheit, dem Sterben, dem Ende - wir wären sicher, dass sich das Blatt wendet, unser Samen erneut aufgeht, auf einem verbesserten Boden - oder besser, in einem veränderten Umfeld mit neuen Chancen und Aufgaben. Die Wissenschaftler sprechen vom Quantensprung und meinen schlichtweg, dass alles einem Kreislauf unterworfen ist, dessen Neuanfang aber nicht auf der gleichen Ebene stattfindet, sondern eine Stufe höher. Alles soll seinen spiralen Lauf nehmen, sich nach oben schrauben, von einer Ebene in eine neue. Die Wiederverwendung von Rohstoffen ist ja auch mit anderen Voraussetzungen gekoppelt, die Menschheit hat sich zwischenzeitlich weiterentwickelt, der Forscherdrang hat neue Möglichkeiten der Wiederverwertung gefunden, so dass wir nie wieder in die gleichen Fussstapfen treten können, mit denen wir einmal unberührten Boden betreten haben.

Die Mode, die Musik, künstlerische Besonderheiten einer Kulturepoche kommen nie so wie­der, wie wir sie einmal geprägt haben - immer wird es eine neue Variante des Bestehenden sein. Es ist also kein Weg zurück. Das wäre ein falsches Bild. Das würde ja auch wirklich infrage stellen, ob es sich überhaupt gelohnt hat, diesen Weg zu gehen. Nein, es ist immer ein Vorwärts, ein Hochschrauben auf die unterschiedlichsten Ebenen - und in dieser Betrachtung könnte man sich sogar auf ein ewiges Wachstum einigen.

Aber auch das Bild der Spirale hat seine Tücken und vorgefertigten Fehlinterpretationen. Es vermittelt uns die Illusion des steten Aufwärts oder auch Abwärts, also der einseitigen Dimension nach unten oder oben. Ausser wir ergänzten dieses Schraubenbild um eine weitere Dimension - und zwar die der Tiefe. Und schon wird es schwieriger mit der Vermittlung solcher dreidimensionalen Bilder über das Wachsen ohne Ende. Die Dimension der Tiefe, das ist es, was uns als Bild verloren gegangen ist. Die Tiefe, das Innere einer Sache, die Verinnerlichung der Dinge, die energetischen Aspekte - im Gegensatz zu den Äusserlichkeiten, das innere Sein im Vergleich zum äusseren Schein.

Der spirale Weg nach oben geht jeweils durch die Mitte allen SEINS. Materielles Wachstum führt uns stets durch das immaterielle Zentrum, den geistigen Mittelpunkt der Dinge. Das ist die Verbindung, die wir zu finden haben und ohne die es Wachstum ohne Grenzen nicht gibt. Der Weg durch die eigentliche Qualität, den Ursprung, die Verknüpfung materieller Vielfalt, der Punkt oder die Achse, wo noch alles EINS ist. Hier sollen wir uns der eigentlichen Werte neu bewusst werden, hier sollen wir auftanken können, uns neu rüsten für ein neues Leben, für neue Taten, neue Abenteuer. Eine Tankstelle des Lebens, eine Chance, auf neubestelltem Boden als Samen aufzu­gehen, unsere Erfahrungen und Erkenntnisse neu einzubringen und immer wieder neu zu gestalten, ist das nicht wundervoll ! Das ist wie der Ausweg aus einem materiellen Bankrott, ein Lichtblick in der Dunkelheit fehldisponierter, überdimensionierter Baukörper, ein Abstreifen von abgestor­benen Schalen, ein Durchdringen junger, unverbrauchter Triebe.

Massenarbeitslosigkeit ist doch nur ein Zeichen der Zeit dass wir die Technologie überbewertet haben, den Menschen durch die Maschine ersetzen wollten - und nun vor dem Bankrott dieser Entwicklung stehen. Gesättigte Märkte, eine überalterte Gesellschaft, Jugendkriminalität, Suchtprobleme und all diese Zeichen der Zeit wollen uns doch nur bildhaft vor Augen führen, dass wir die natürlichen Wachstumsgesetze nicht beachten. Und nun stehen wir hilflos vor dem Chaos - und keiner weiss, wie er die Schraube zurückdrehen soll.

Es braucht kein Zurück, kein Schrumpfen, kein Abwarten auf bessere Zeiten, die es unter diesen Voraussetzungen auch nicht mehr geben wird. Alles was es braucht, ist zunächst ein anderes Bild dessen, was wir zur Zeit unter Wachstum verstehen. Es braucht den Wegweiser in die Tiefe, in die geistige Dimension, in die Technik des Quantensprungs. Und die muss ein jeder Mensch für sich selber ausmachen. Politiker und Wissenschaftler können uns jetzt nicht mehr helfen. Alles was sie können, ist ein Verzögern dieses Prozesses, aber aufhalten lässt sich der "Massentod" auf diese Weise nicht. Wenn nicht jeder einzelne für sich eine neue Dimension des Bewusstseins sich erarbeitet.

Dieses neue Bewusstsein gründet in der Betrachtung von ZEIT. Ein Phänomen, das unsereWissenschaft bislang nicht verstanden hat. ZEIT ist die wichtigste Qualität allen Werdens – und genau diese haben wir veruntreut. Wer hat heute schon Zeit? Wer sie hat, wird belächelt, denn er signalisiert Nichtstun, Erfolglosigkeit, Langeweile. Je voller unser Terminkalender, desto stolzer sind wir, meinen damit unersetzlich zu sein. Wir hetzen von einem Termin zum anderen, haben kaum mehr Zeit für das Leben an sich, ja können mit diesem Leben an sich auch immer weniger anfangen. Unsere "Freiezeit" wird zwar immer ausgedehnter, doch wissen wir damit nichts vernünf­tiges anzustellen. So füllen wir auch diese Zeit zunehmend mit Aktionen, für die dann ebenfalls immer weniger Zeit bleibt. Wir hetzen von einer Abwechslung in die andere, vergnügen uns hier und dort, hetzen uns im Urlaub ab - und finden einfach immer seltener zu einer inneren Ruhe, zum Mittelpunkt unseres SELBST, zur Dimension unserer geistigen Mitte.

Ein Arbeitsloser ist ganz unglücklich, weil er meint, seine Achtung vor der arbeitenden Gesell­schaft verloren zu haben. Er hat zwar über alle Massen jetzt Zeit, sich neu zu besinnen, neu zu orientieren, neu zu konditionieren, für ein neues, erfüllenderes Arbeitsgebiet. Stattdessen grämt er sich, schämt er sich, betrinkt er sich, vernebelt er seine Chance des gebotenen Neuanfangs. Würde er sich "Arbeitssuchender" nennen, schon hätte er einen neuen Aspekt in seine Eigenbetrachtung eingebracht. Es wäre ein hoffnungsvolles Bild, das er von sich zeichnen würde - und der Funken dieser Selbstbetrachtung und Selbstachtung würde ungeahnte Feuer in seiner Umgebung entfachen können. Er wäre damit befasst, diese wundervolle ZEIT für neue Selbstfindung zu nutzen, um sich mit neuen Qualitätsaspekten in die Gesellschaft einzubringen. ZEIT ist eine wundervolle Chance, sein Innerstes einmal wieder aufzuräumen, neu zu ordnen, neu zu qualifi­zieren, Kraft zu schöpfen für einen Neubeginn.

Wir sind von Kind auf daran gewöhnt, dass jemand sich um uns kümmert. Irgendwer wird schon das Ruder rumreisen, mir zeigen, wo's langgeht - und wenn dieser Weg mir nicht gefällt, dann kann ich ja immer noch protestieren. Wir schimpfen auf die Politik, wir haben erkannt, dass von dort aus kaum mehr Impulse zu erwarten sind, aber wir sehen uns immer noch ausserstande, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Es ist halt auch viel einfacher, einem anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Dann können wir ihn auch dafür verantwortlich machen, wenn's schief gehen sollte. Das Leben als Zuschauer ist eben das, woran wir gewöhnt sind - und so lange wie möglich festhalten wollen. Wir protestieren gegen Atomkraft, aber sind nicht bereit. Energie massvoll einzusetzen - um nicht wieder vom Sparen zu reden. Es müssen unbedingt zwei Autos her, weil die Frau ja mitarbeiten muss - und jeder möglichst flexibel seinen Aufgaben nachzukommen hat. Die Frau aber muss deshalb mitarbeiten, weil man sonst seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann. Sei es für die Raten für's neu erstandene Heim, oder für den Urlaub, auf den man in gewohnter Weise nicht verzichten möchte; natürlich sehr oft auch, weil man sonst einfach seine Wohnungsmiete nicht bezahlen könnte. Oder die Frau arbeitet mit, weil auch ihr Anspruch auf Selbstentfaltung gewachsen ist - und sie allein in der Ausübung der Hausarbeit und Kindererziehung keine Er­füllung mehr sieht. Dadurch hat kaum einer mehr Zeit, weder für die Kinder noch für sich selbst, unsere Aufmerksamkeit ist durchweg auf die äusseren Errungenschaften gerichtet - und im Innern wird es immer leerer.

Immer noch lassen wir uns von der werbetreibenden Verführungs-Industrie vormachen, was wir zu konsumieren haben, welche Idealbilder wir zu akzeptieren haben, wie wir zu leben haben, was schön und was hässlich ist. Die Politiker wollen uns weiss machen, dass sich die Spirale nur weiter drehen kann, wenn jeder seinen Geldbeutel in das Wirtschaftssystem einbringt - und wenn er dennoch anfängt zu sparen, dann nimmt der Staat schnell einem die Lust dazu, weil wir ja so die wirtschaftlichen Ziele nicht erreichen können. Alles wird von aussen reguliert, wie wir uns auch entscheiden, wir verlieren auf der ganzen Ebene. So werden wir getrieben wie eine Herde entmündigter Sklaven - und haben vergessen, dass wir es sind, die bestimmen können, wo's lang geht. Stell Dir vor, es gibt Krieg und keiner geht hin - oder es gibt was zu kaufen und keiner will es haben Oder es gibt Arbeit und keiner will sie verrichten. Nicht immer ist alles, was sich so anbietet, auch auf Dauer imstande, meine wirklichen Bedürfnisse zu befriedigen; meine Bedürfnisse nach Frieden, Wohlstand und Beschäftigung. Da gibt es Leute - und nicht wenige - die kaufen nur, weil es billig ist - obwohl sie alles im Überfluss haben. Die Wohnungen müssen immer grösser werden, weil keiner, wenn er was Neues kauft, im gleichen Moment auch bereit ist, sich von einem Teil seiner Habschaft zu trennen. Immer noch sind die Menschen auf der Stufe der Jäger und Sammler, horten in Kleiderschränken und Kellern Sachen, die sie nur selten, wenn bisweilen überhaupt tragen oder verwenden.

Materieller Wohlstand ist heute selbstverständlich. Je mehr wir um uns herum anhäufen, desto unbeweglicher werden wir. Natürlich wollen wir dieses Hab und Gut auch gegen jedmöglichen Verlust absichern. Da werden Hausrat-Versicherungen abgeschlossen für Dinge und angebliche Werte, die wir schon Jahre nicht mehr in Augenschein genommen haben. Nur wer bisweilen bereit ist, einmal hemmungslos aufzuräumen, wird erkennen, was er im Laufe seines Lebens so gesam­melt hat. Und wofür er Raum beansprucht. Teuren Raum in teuren Wohnungen, für Nippes, für Bücher, die er nie gelesen hat, für Kleidung, an der noch das Preisschild hängt, für Dinge, von denen er sich einfach nicht trennen kann, obwohl er sie nie oder nur selten noch in Augenschein nimmt. Und weil er so stolz und abhängig ist von diesem Besitz, ist er natürlich auch unbeweglich geworden. Er kann nicht einfach einen besseren Job in einer anderen Stadt annehmen, weil er sich ja von seinen liebgewordenen Habseligkeiten nicht trennen möchte. Weil in der anderen Stadt die Mieten höher sind - und der bislang gewohnte Raum nicht aufgegeben wird - oder weil man überhaupt im Laufe seines Sammler-Lebens zu schwerfällig geworden ist. Die Folge sind Beharr­lichkeit, Unbeweglichkeit, bisweilen auch missverstandener Heimatanspruch, was unter Umstän­den nicht mehr und nicht weniger ist als die Unfähigkeit, den materiellen Besitz stets kontrolliert auf dem Nötigsten zu halten - und im ganzen Lande seine Heimat zu sehen.

In Kriegszeiten war unser ganzes Hab und Gut bisweilen in einem einzigen Koffer verstaut  - und die Menschen waren imstande, jederzeit sich den akuten Verhältnissen von jetzt nach eben anzupassen. Und als die Menschen noch von einer fetten Weide abhängig waren, so mussten sie mit den Tieren wandern, um stets wieder auf neuen Weiden Nahrung zu finden. Da half kein Protest, kein Aussitzen einer ungnädigen Situation, kein Streik, kein Murren. Da hat man erkannt, dass ein Futterplatz irgendwann sich erschöpft hat - oder eine Kriegssituation es bedingte, an Orte zu fliehen, wo Sicherheit und Schutz gewährt wurde. Ja, es ist für uns alle heute viel zu selbstver­ständlich geworden, dass wir so weiterleben können, wie wir es gewohnt sind. Dabei müssten wir erst gar keine übermässigen Abstriche machen, wenn wir stets unser Gesamtgewicht im Lot halten würden - das heisst, unseren materiellen Besitz besser kontrollieren würden.

Was brauchen wir denn wirklich zum Leben? Stellen Sie sich einmal vor, sie wollten auswan­dern, in ein Land, in dem Milch und Honig fliesst. Aber Sie hätten dort nur Anspruch auf wenige Quadratmeter Raum. Gehen Sie dann einmal durch Ihre Wohnung, Ihr Haus, Ihren Besitz. Was alles haben Sie sich gekauft, von dem Sie sich Glück versprachen, Abwechslung, Freude ... Hat es auf Dauer das wirklich gebracht? Oder liegt es ungeliebt in irgendeiner Ecke, wie das neue Spielzeug für Ihr Kind, das es unbedingt meinte, haben zu müssen? Machen Sie sich einmal eine Liste der Dinge, die in wenige Koffer passen; eine Art Überlebenskoffer für den Fall, dass es plötzlich brennen würde. Was müsste unbedingt mit - und was ist ersetzbar - und was hat sich überholt oder brauchen Sie gar nicht wirklich. Es ist frappierend, welche Entdeckungen man bei solchen Überlegungen macht. Sie brauchen nicht zu schrumpfen; nur etwas abspecken würde genügen, um wieder leichtfüssig und flexibel - und glücklich - zu werden. Denn weniger kann mehr sein, wenn es sich um die wahren Werte handelt.

Das im Lothalten, Sortieren, Aufräumen und bewusste Auswählen seiner materiellen Güter ist einer der wesentlichen Schritte auf dem Weg nach innen. Amerikanische Unternehmen haben dies sehr oft zum System erhoben, indem sie ihre Manager einmal jährlich umziehen lassen in einen anderen Raum. So ist derjenige gezwungen, regelmässig seine Schreibtischschubladen, Schränke und sonstigen Ablagemöglichkeiten aufzuräumen, neu zu ordnen, Unbenötigtes wegzuwerfen, die Ablagerungen seiner Arbeitswelt zu eliminieren. So kann er von Jahr zu Jahr neu Bilanz ziehen und Wesentliches von Unwesentlichem trennen. Ein Quantensprung in eine neue Arbeitsebene ist vollzogen; Speicherplätze werden für neues wieder freigemacht. Die Verwaltungsgebäude von Unternehmen und Staat sind bisweilen aber das genaue Gegenteil davon. Je mehr Raum man beansprucht, desto mehr Raum wird man nützen, denn leerer Raum hat zur Regel, dass er gefüllt werden will. Ja, Raum ist wie ein Soggebilde: immer wird er sich versuchen zu füllen. Und es wird mit mehr Anstrengung verbunden sein, den Raum wieder auf ein Normalmass zu reduzieren, als umgekehrt. Und je mehr Möglichkeiten wir schaffen, die Speicher-Kapazität zu vergrössern – wie das bei den Computern so der Fall ist - desto mehr werden wir versuchen, da hineinzustopfen. Beim Computer wird sich dies zwar nicht räumlich mehr ausweiten - ganz im Gegenteil - jedoch werden wir vor neue Probleme gestellt, nämlich dass wir versuchen, noch mehr Daten und Dinge verfügbar zu halten. Weil wir meinen, durch die Datenfülle und eine gezielte Auswahl unser Arbeitsleben zu qualifizieren.

Nun verlassen wir uns in einer solchen - vom Computer beherrschten Welt - wiederum nicht auf uns selbst, sondern vielmehr auf die Datenbanken. Das Sammelbedürfnis unserer hochtechnisierten Epoche hat sich nun auf Daten konzentriert. Je mehr Daten wir zur Verfügung haben, desto sicherer meinen wir Entscheidungen treffen zu können. Warum aber hat der Schöpfer uns ein  Gehirn geschenkt, welches alle Voraussetzungen erfüllt, die wir zum Überleben brauchen? Müssen wir unbedingt unseren Schöpfer überflügeln wollen? Heisst das, dass die Schöpfung hätte optimaler eingerichtet werden können? Meinen wir, mit dieser potentiellen Datenfülle unser Leben tatsächlich verbessern zu können? Haben wir aufgrund dessen, dass wir nun über grössere weltweite Netzwerke verfügen, mehr ZEIT gewonnen? Oder ist es nicht umgekehrt, nämlich, dass wir meinen, jetzt erst richtig arbeiten zu können? Dass unsere Ziele sich derart vom Menschsein entfernen, und wir bald vor lauter Daten den Menschen - wie er ist - nicht mehr sehen? Die Wissenschaft hatte ja schon immer die Pflicht zu sezieren, die Forschungsgebiete aufzuteilen, den Menschen, die Natur, den Kosmos in seine Bestandteile zu zerlegen. Nun aber sind diesem Weg erst recht Tür und Tor geöffnet: dank der Möglichkeit unserer Datenverarbeitung. Und wer da nicht mitzieht, passt ohnehin nicht mehr in unsere Welt.

Hier soll kein Aussteigen propagiert werden. Auch diese kleine Anleitung zum Gesundschrumpfen wurde auf dem Computer geschrieben. Alles einfach zu verteufeln, wäre auch kein Ausweg aus unserer Situation. Nein, es geht vielmehr um unsere Abhängigkeiten von Grosstechnologie, Weltwirtschafts-Dynamiken, Vordenkern in Machtpositionen, Presse, Film, Funk und Fernsehen. Wir müssen einfach wieder lernen, selbst zu denken, infrage zu stellen, eigenverantwortlich zu handeln, SELBST zu werden und nicht zu dem, was andere meinen, dass wir SEIN sollten. Es gibt keinen Lebens-STANDARD, nichts, an dem wir uns orientieren sollten, weder am Luxus (und den Schulden) unseres Nachbarn, noch am vom Weltmarkt vermeintlich vorgegebenen Qualitätsstandard, an dem sich beispielsweise ein Familienunternehmen auszu­richten hätte. Grosse Hotels haben ihre Vor- und Nachteile. Kleine familiengeführte Hotels haben ihre Vor- und Nachteile. Nichts zwingt uns, den einen oder anderen Weg zu gehen, wenn wir es nicht so wollen. Lieber klein, aber rein und mein - als gross, unflexibel, unpersönlich und stets auf Umsatzwachstum ausgerichtet. Die kleinen, überschaubaren Einheiten mit Seele, von ausgegli­chenen Menschen liebevoll geführt, die bereit und in der Lage sind, ZEIT einzubringen - das hat am meisten Zukunft.

Die ständig sich wandelnde, dem Leben und der Liebe zugewandte Arbeitseinheit braucht nicht zu schrumpfen.  Sie ist Persönlichkeits-orientiert. Jede noch so kleine Veränderung ist mit einer qualitativen Ausrichtung gekoppelt. Viele, ständige, freizügig dargebotene Quantensprünge werden hier vollzogen. So können erst gar nicht überlebensgefährdende Krebsgeschwüre entstehen, die man dann - wenn es schon fast zu spät ist - mit viel Aufwand und allseits zerstörender Energie herausschneiden müsste. Solange man an diesem gesunden Entfaltungsmuster sich orientiert, werden bisweilen nur marginale Eingriffe nötig sein, die schnell überwunden und zugeheilt sind - und selten grösseren Schaden anrichten. Welche Chance für all diejenigen, die in unserer Zeit heute sich selbständig machen. So entstehen wieder Vielfalt des Angebots, gesunder Wettbewerb, blühende junge, dynamische Unternehmerkraft, Produkte und Leistungen mit persönlich nachzuempfindender Identität.

Jemand kann eigentlich nur werden, der er IST. Herauszufinden, wer man IST, ist im Grunde genommen ganz einfach. Man höre in sich hinein, lerne seine Vorlieben, besonderen Fähigkeiten und Begabungen kennen, nehme ein paar Pflichten in Kauf und entwickle sich konsequent nach diesem Muster. Doch wie ist unser Schulsystem angelegt? Lernen wir hier nicht alle nach dem gleichen Muster. Werden wir hier nicht bereits so intensiv bevormundet, dass es später uns zur Norm wird, diese Verhaltensmuster als gegeben hinzunehmen? Wo bleibt die Anerkennung des Besonderen, Einmaligen, des Individuums, welches einfach nicht austauschbar ist? Wird einem so nicht bereits der Lebens- und Arbeitsfrust aufgestempelt, der später verantwortlich ist für unsere permanent depressive Grundstimmung - und aus der sich dann Jugendliche wie Erwachsene allein durch den Stoff oder Alkohol oder welche Rauschmittel auch immer noch meinen retten zu können? Dieser ständige Blick nach innen, verbunden mit der Frage "hat das, was ich tun soll, wirklich mit mir etwas zu tun - habe speziell ich die Voraussetzungen ins Dasein mitgebracht, ein solches Leben zu führen, solche Aufgaben zu erfüllen - oder könnte dies auch jeder andere, gegebenenfalls noch viel besser. als ich?" - diese innere Blickrichtung ist einfach zwingend, wenn späterhin im Leben die Eigenbestimmung funktionieren soll.

Wenn jeder nur das noch machen wollte, was er für richtig hält, dann könnte dies zu einem schwer regierbaren Staat sich entwickeln. Oder nicht? Lassen sich mit Gott und der Welt im Einklang lebende Bürger schwerer lenken? Sicherlich doch nur dann, wenn man sie mit Gewalt auf Ziele bringen will, die nicht ihren tatsächlichen Bedürfnissen entsprechen. Und wenn diese Bürger gelernt hätten, sich am eigentlichen Leben und der Liebe untereinander selbstverantwortlich zu orientieren - sich massvoll zu verhalten und ihre persönlich gesetzten Grenzen nicht zu über­schreiten, die Bereitschaft mitbrächten, das Leben als einen permanenten Lern- und Optimierungsprozess zu verstehen, dem sie mit äusserster Flexibilität und Lernbereitschaft gegenüberständen - ja, dann könnte man auf die Politik der Vorschriften und Verbote doch fast verzichten.

Das Leben in der Familie ist ähnlichen Problemen ausgesetzt. Der Staat - das bin ich, meint in vielen Fällen noch der Mann - und verhält sich danach. Was er damit produziert, ist entweder eine Partnerin, die ihr SELBST bereit ist aufzugeben oder die irgendwann beginnt zu rebellieren. So haben wir, die Männer, die Emanzipation selbstverschuldet. Ständige Unzufriedenheit, familiärer Kleinkrieg und Trennung sind die Folge. Darunter leiden am meisten wieder unsere Kinder. Und es wachsen Generationen heran, die nach dem gleichen vorgelebten Muster Generationen zeugen werden - ein Teufelskreis ohne Quantensprung. Der Blick nach innen, der ursprünglichen Idee von Mann und Frau, aber sollte uns ganz andere Sinninhalte bewusst machen - über das Zusammenleben zwischen den Geschlechtern. Auch hier ist es unsere Sprache, die leider keine Verbindungen der Gegensätzlichkeiten vorsieht. Entweder man ist Mann - oder man ist Frau. Die uns fehlenden Worte "Mann-Frau" oder "Frau-Mann" machen es uns einfach schwer, ganzheitlich zu sehen. Eine "Mann-Frau" oder ein "Frau-Mann“ beispielsweise könnte sich nicht hinter Privilegien verstecken, die ihr/ihm dann von Geburt an zuständen. Er-sie oder sie-er würde keine absolute Stellung in der Partner­schaft einnehmen wollen - beide Partner wären sich ebenbürtig; kein Krieg, kein Kampf um Vorherrschaft, keine Verteidigung irgendwelcher Domänen. Und dies alles nur, weil uns die Worte und Vorstellungsbilder für ganzheitliche Sichtweise fehlen. Schaffen wir sie doch. Schaf­fen wir den Mann ab - und die Frau ebenfalls. Gut - nicht alles lässt sich auf jeden verteilen, die Sache mit dem Nachwuchszeugen müsste wohl beim alten bleiben.

Ganzheitliche Sicht der Dinge, dafür Bi-Wortschöpfungen finden, Wachstum ins Innere der geistigen Dimension anstreben, Gesundschrumpfen als unabdingbaren Verdichtungsprozess der Wandlung verstehen - diese kleine Sichtempfehlung sollte ausreichen, unsere gemeinsame Zukunft zu meistern. Was eigentlich macht es so schwer, jetzt und hier damit zu beginnen?

David McLion, Mollis, den 18.08.1993