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Mittwoch, 15. Dezember 2010

02 Das Wissen der drei Wege

Aus David McLion's
Artikelserie "Lernen, Leben, Lehren"




Leben heisst "entdecken, gestalten, bewahren". Der Mensch wird geboren in eine Welt, in der er tagtäglich Neues entdecken kann, so auch in dieser Abbildung. Wahrnehmung hat etwas mit Wahrheit gemeinsam. Wahrheit aber ist vielfältig und hängt ab vom Standpunkt des Betrachters. Oder seiner Fähigkeit, mehr zu sehen oder anders zu sehen, als das oberflächliche Durchschnittsauge fähig ist, wahrzunehmen.

Entdecken kann auch soviel bedeuten, wie eine neue Sicht einnehmen können von etwas, das zwar gesehen aber nicht neu gesehen wurde. Durch das neue Sehen eines Alltags-Gegenstandes entsteht urplötzlich ein "Kunstwerk". Die Aufmerksamkeit oder der Fokus wird verändert, indem man dem gewohnten Anblick einen Rahmen gibt, dieses Etwas als etwas Besonderes herausstellt und damit neu ins Bewusstsein des Beobachters rückt. So hat man das Entdeckte allein durch Hervorhebung oder der Herausnahme aus dem gewohnten Kontext etwas gestaltet: aus dem Entdeckten wird Gestaltung mit einfachsten Mitteln. Das unterscheidet ein Bild von einem Kunstwerk oder eine durchschnittliche Filmsequenz von einer emotional berührenden, kreativ gesehenen und festgehaltenen Momentaufnahme eines Videos.

Auch das nachfolgende Video über das "Dritte Auge" lässt sich - neu gesehen - auf eine höhere Betrachtungsebene überführen. Geht man davon aus, dass der Mensch zwei Augen hat - dann ergibt sich automatisch im Kontext des Themas ein "drittes Auge":

•  eines, das nach aussen die sogenannte "Realität" wahrnimmt;
•  eines, das in die Tiefe der Zusammenhänge blickt und schliesslich
•  eines, das "sowohl als auch" versucht, die eine Wahrheit mit der anderen
   abzugleichen, um eine Schnittmenge beider Ansichten herauszufiltern, im
   Sinne eines umfassenderen Wahrheitsanspruches.

Das aber wäre die Sicht, welche uns das Video vermitteln will. Und diese Sicht ist unantastbar, solange man nicht eine neue Sicht im Sinne einer anderen Rechnung auftut. Diese lässt sich leicht aus der obigen Abbildung heraus erklären - denn da haben wir ein Dreieck und in seiner Mitte das Auge. Ein gleichseitiges Dreieck besteht aus drei sich berührenden Linien, also aus drei Elementen. Das Auge in seiner Mitte ist das vierte Element. Geometrisch gesehen lässt sich dieses Gebilde als Pyramide definieren: mit dem gleichseitigen Dreieck als Grundfläche und der Pyramidenspitze als überlagertem Mittelpunkt schliesslich haben wir als platonischen Körper den Tetraeder. Mit dieser räumlichen Sicht wird der Geist frei für eine neue, alldimensionale Wahrnehmungs-Dimension, welche in den Folgebeiträgen vertieft werden soll.

David McLion, Weihnachten 26.12.2008 für "seniorissimo"

Diese Kolumne hat ihren gedanklichen Ursprung in McLion's Forschungsarbeit "Theographie", einer Disziplin der Informations-Kybernetik, welche seit 2008 auf WIKIVERSITY im Fachbereich Religionswissenschaft und Theologie veröffentlicht ist.
LINK zum Kapitel 01 "Der theographische Raum" - Frage: "Was ist ein theographischer "Sowohl-als-auch-Raum"?"
Link zum Artikel mit Bild und Video/Audio auf Theographica